Pilzfunde im Jahr 2011

Herzlich willkommen zu "Pilzfunde im Jahr 2011".

Die hier abgebildeten Pilze sind alle essbare Speisepilze. Nicht essbare werden ausdrück-

lich deklariert!!!!!

Ich möchte gern zeigen, was der Wald zu bieten hat, auch wenn nicht das ganze Jahr für

Pilze perfekt war.

Wie Sie sicherlich in 2011 gut erkennen konnten, gab es im Frühjahr bezogen auf die

nördliche Mitte Deutschlands kaum Niederschlag. Ein ausgesprochen trockener Wald im

Juni war das Ergebnis. Pilzbestände waren kaum vorhanden. Und dennoch gab

es vereinzelt die begehrten Laubwald-Pfifferlinge.

 

Leider gab das Jahr 2011 nicht die gleiche Menge an Sommersteinpilzen her, wie das

Spitzenjahr 2010. Meine Funde beschränkten sich auf sehr wenige Exemplare.

Zum Teil lag dies an der mangelnden Niederschlagsmenge im Frühjahr, aber auch der

Kahlschlag der Forstwirtschaft im Spätherbst 2010 hatte hier seine traurigen Spuren

hinterlassen. Nichts war mehr wie es war... und das in einem Landschaftsschutzgebiet!!!

Aber irgendwann geht auch mal die pilzärmste Zeit vorbei und wenn man verschiedene

Stellen hat, wird man auch irgendwann fündig. Hier einige Beispiele aus einem deutschen

Mittelgebirge, das wohl jedem bekannt ist:

Ein Fichtensteinpilz bricht im August aus dem Nadelstreu.

Manche versteckten sich noch unter Moos...

... andere waren bereits durchgekommen.

Im Verhältnis zu den Steinpilzen waren Maronenröhrlinge eher selten zu finden.

Funde dieser Größenordnung waren allerdings auf Grund der Überlaufenheit des Waldes

eher Raritäten.

Des Sammlers Traum...

Auch kleine Steinpilze sorgen für gute Laune..

Die einfachsten Pilze, die man finden kann, sind die, die man im nassen Nadelstreu findet !!

Auch für das kleine Auge sind Steinpilze nicht schwer zu finden, besonders, wenn sie im

leichten Gras stehen.

Große Steinpilze sollte man am besten stehen lassen, da sie für den Verzehr nicht mehr so

geeignet sind, wie die kleinen frischen Steinpilze.

Ein sogenannter "Sektkorken", wie er im Buche steht...

Auf ihrem Weg an die Oberfläche müssen manche Steinis auch mal Umwege machen...

So schön er im Moment aussah, war er dennoch innen schon reichlich mit Maden bewohnt.

Immer wieder ein toller Anblick, auch wenn man es schon oft gesehen hatte.

Man müßte Preise vergeben können, dann wäre dieser ein Kandidat geworden.

Ohne Worte...

Wie man sieht, wachsen manche auch an den trockensten Stellen.

 

Am 05.09.2011 war es endlich soweit und der Buchenwald nicht weit meines Heimatortes

gab wieder Herbststeinpilze preis. Sicher wurden es nicht die Mengen, die man im vergan-

genen Jahr finden konnte, dennoch steht immer die Bewegung und der Spaß am Finden im

Vordergrund. Hier einige Schnappschüsse:

Dieser prachtvolle Bursche wurde von mir abgelichtet und anschließend nahm ich einen

Hutschnitt vor, der meinen Verdacht bestätigte. Er war bereits im Innern gut besucht. Da

ich ihn stehenließ, konnte er seine Sporen weiter ausbringen.

Dafür entschädigten mich dann dieser und die nachfolgenden Funde umso mehr.

Diese vier Herbststeinpilze standen fast wie in einem Parallelogramm.

Aufgrund seiner hellen Kappe wollte ich ihn erst gar nicht beachten, weil ich dachte, hier

einen Lamellenpilz vor mir zu haben.

Alles in allem fand ich an diesem Tage schöne Exemplare mit einem Gesamtgewicht von

über 1,5 Kilo. Diese mußten dann für vier hungrige Mäuler reichen.

 

Einen Tag vor Vollmond war ich wieder mal in meiner Lieblingsstelle unterwegs. Früh

versteht sich, denn der frühe Vogel fängt den Wurm. Und an diesem Tag hat es sich

wirklich gelohnt:

Einer schöner, als der Andere, wobei es zum Finden noch recht dunkel war.

Aber auch als es heller wurde, waren die Steinis Meister der Tarnung.

Hier war es dann doch nicht so schwer, sie zu entdecken.

Fast zu schade für die Pfanne...

Jung und knackig, so mag man sie am Liebsten...

Wie man an der Schneckenspur sehen konnte, mochten andere Bewohner des Waldes sie

auch sehr gern.

Manchmal muß man anhand der Perspektivwahl ein wenig schummeln, um einen Top-Pilz

aufs Foto zu bekommen....

... einfach die Kamera noch etwas herunterschwenken und zack: Jetzt ist es Top!

Am Ende der Tour befanden sich 4 Kilo Steinpilze in meinem Korb. Ein schönes Gefühl des

Erfolgs.

Auch am übernächsten Tag waren schon wieder die Steinpilze nachgewachsen.

Kaum ein Steinpilz, der nicht von dicken Nacktschnecken besucht wurde.

Wenn man sie von der Seite sieht, scheinen sie leicht zu finden sein, aber durch die

Blätter auf dem Moos war der Blick von oben schon eine kleine Kunst.

Zuerst war nur seine Kappe zu sehen und nach Entfernung des Laubes zeigte er seine

volle Größe. Den Kleinen nebenan ließ ich stehen, doch später geerntet hat ihn jemand

anderes.

Ganz allein und verlassen stand er da....

 

Am 16.09. war dann die Maronenjagd eröffnet. Hierzu mußte ich zwei verschiedene

Gebiete aufsuchen.

Solche Maronenfunde waren dann leider selten.

Jung und knackig im Moos...

Dieser Maronenröhrling war schon etwas windtrocken.

 

Maronen lieben verrottende Baumstümpfe.

 

Vom 20.09. an wurden die Funde von Herbststeinpilzen knapp, die Sommersteinpilze ver-

abschiedeten sich komplett. Grund hierfür vermutlich die anhaltende Trockenheit und die

steigenden Temperaturen.

So schön er aussah, so voll mit Maden war er bereits. Leider ist die Pilzmücke bei hohen

Temperaturen auch sehr aktiv.

Durch mangelnden Niederschlag konnten die Steinpilze nicht mehr schnell wachsen und

waren somit den Parasiten ausgesetzt.

 

Am 24.09.2011 ging es in den Nachmittagsstunden auf "Maronenjagd". Viel Hoffnung hatte

ich zu der Zeit nicht, aber es gab ja noch das Quentchen Glück...

Die ersten Maronen, auf die wir stiessen, waren zwar nicht groß aber knackig.

Aber sie wurden Stück für Stück schöner. Wenn man bedenkt, dass kaum Maronen in der

norddeutschen Heide zu finden sind und auf dem Markt Mangel herrscht, ist man umso

glücklicher.

Wie man auf den zurückliegenden Bildern gut erkennen kann, scheint das Moos eine

wichtige Rolle beim Erscheinen der Maronenröhrlinge zu spielen.

Und wenn sie nicht direkt aus dem Moos hervorkommen, war es zumindest immer in der

Nähe.

Wer diese Einwölbung mit der menschlichen Kehrseite vergleicht, könnte nicht ganz unrecht

haben...

Leider waren diese Großmaronen eher selten anzutreffen. Die Trockenheit schien ihnen auf

jeden Fall nichts auszumachen.

Selbst in der Horizontalen kamen die Maronen aus dem Moos.

Am Ende der Tour hatten wir fast 400 gr. Maronen im Korb. Nicht viel, aber der Mensch

freut sich doch.

 

Am 25.09.2011 kam mein ältester Sohn zu mir und fragte, ob jemand mit ihm in die Pilze

fahren möchte. Das allein ist schon selten, deshalb ergriff ich die Gelegenheit und ab mit

ihm in den Wald. Er wollte eigentlich ins norddeutsche Mittelgebirge, meiner Meinung nach

mußte aber im Buchenwald mehr zu finden sein. Ich setzte mich durch...

Trotz wochenlanger Trockenheit, für die Jahreszeit zu hohe Temperaturen und fast

Neumond, sie standen nahezu überall und nicht nur einzeln.

Und hätte ich meinen "Großen" nicht dabei gehabt, so mancher Steini hätte sich meinem

Blick entzogen.

Solche schönen Pilze hatte ich nicht erwartet, die große Menge erst recht nicht...

An einem Sonntag sieht man mich aufgrund von vielen Amateur-Sammlern selten im Wald,

wir waren auch nicht die Einzigen dort, aber trotzdem war die Ausbeute super.

Über jeden Pilz freute man sich sehr, hatte ich doch schon die Vermutung, durch anhaltend

trockenes Wetter würden die Steinis nicht mehr wachsen wollen.

Selbst das Moos hatte schon bessere Zeiten gesehen... Dieser Steini schien wohl zu frieren.

Hier hatte ich zwei entdeckt... Deshalb stand mein Messer auch so weit entfernt.

Hier also Nummer zwei und weil´s so schön ist, das Ganze nochmal aus der Vogelperspek-

tive:

Insgesamt hat mein Ältester deutlich mehr gefunden, tja das Alter, da sieht man nicht

mehr so gut...

Hauptsache madenfrei...

Mit mehr als drei Kilogramm Steinpilzen machten wir uns auf den Heimweg. Das war mal

wieder richtig schön. Danke, Großer!!!

 

Am 26.09.2011 fuhr ich dann doch ins norddeutsche Mittelgebirge. Die Idee des "Großen",

dass dort doch etwas wachsen könnte, ließ mich nicht los. Kurz bevor ich ankam,

sah ich auch schon jede Menge Autos von Pilzsammlern am Strassenrand. Dies hatte

auch seinen Grund:

Sie standen wieder in rauhen Mengen. Allerdings konnte ich aufgrund der großen Konkur-

renz weniger Bilder machen.

So macht das Sammeln Spaß, nur wenn man ständig andere Leute im Nacken hat, verliert

man die Ruhe beim Suchen.

Ich wundere mich immer wieder, wie urig manche doch geformt sind.

Eigentlich sprachen alle Umstände dagegen, dass die Steinis wachsen müßten. Selbst der

Neumond war nur noch einen Tag entfernt.

Scheinbar läuft es manchmal anders oder die Steinis machen, was sie wollen. Vor drei

Wochen war hier noch "Totentanz".

Heute standen sie wieder überall dort, wo ich zuvor schon fündig wurde und noch an ande-

ren Stellen.

Diese drei Prachtkerle hatten erst den Anschein, einzeln aber dicht aneinander zu stehen.

Doch sollte sich herausstellen, dass es sich tatsächlich um Drillinge handelt.

Hier sehr schön zu erkennen. Doch leider waren sie bis über die Ohren verwurmt.

Dieser hier war dafür absolut sauber... kleiner Trost.

Von 4 gesammelten Kilos blieben zum Schluß nur noch zwei komplett saubere Kilo übrig.

 

 Am 6. Oktober, nur noch wenige Tage bis zum Vollmond, war ich zur Abwechselung wieder

im Buchenwald unterwegs. Eigentlich für Steinpilze immer noch Saison. Aber fast alle

Stellen waren leer, d. h. nicht etwa abgesammelt, nein, keine Pilze mehr!  Wenn ich noch

welche stehen sah, waren sie schon weit über die Zeit.

An der extremen Wölbung der Kappe kann man sehr gut erkennen, dass hier die Zeit

abgelaufen ist. Zur Prüfung empfehle ich einen Schnitt im äußeren Drittel der Kappe.

Auch dieser Steinpilz hatte seinen Zweck erfüllt. Seine Sporen hatte er ausgebracht und

somit das Überleben seiner Art gesichert.

Wie man auch sehr gut an den Löchern in der Kappe erkennen kann, war er ein feines Zu-

hause für die Nachkommenschaft der Pilzmücke gewesen. Insgesamt fand ich sechs sol-

cher Exemplare und nie auch nur einen jüngeren Steinpilz in der Nähe.

Einen schönen und für den Verzehr geeigneten fand ich dann doch noch. Ausgerechnet an

einer Stelle, wo ich noch nie gesucht hatte.

Ein herrliches, wurmfreies Exemplar. Tja, dann war´s das wohl mit der Saison im Laub-

wald.

Erst dachte ich von weitem, einen Baumstumpf mit Hallimasch gefunden zu haben, doch

beim Näherkommen entpuppten sie sich als eine Kolonie von Stockschwämmchen.

Eine willkommene Beute, wenn die Steinpilze und Co nicht mehr wachsen.

Und nicht vergessen: Immer nur die Hüte sammeln.

 

Nachdem nun der Buchenwald seine Pforten bezüglich der Steinpilze geschlossen hat, zog

es mich 08.10.2011 nocheinmal in unser nördlichstes Mittelgebirge. Bei fast eisigen Tem-

peraturen um 3 Grad Celsius bekam ich doch ein wenig das Gefühl von Winter vermittelt.

Demzufolge wunderte es mich auch nicht, dass hier kaum noch etwas zu finden war.

Dieser Riesensteinpilz war von keinem Pilzsucher entdeckt worden. Nun war seine Zeit

aber auch abgelaufen. Für die Pfanne würde er keine Verwendung mehr finden.

Dies war der sogenannte "Letzte Mohikaner". Obwohl ich hier über den Zeitraum von fast

drei Stunden ein recht großes Gebiet absuchte, war mir klar, hier war ebenfalls die Zeit

für Steinpilze vorbei.

Sogar noch zwei Pfifferlinge liefen mir über den Weg.

Und am Ende entdeckte ich sogar einen Pilz, der eigentlich jedem Hanseaten das Wasser

im Mund zusammenlaufen lassen müßte:

einen Heringstäubling! Sein Duft erinnert an Hering, verliert sich aber beim Kochen.

 

Das war´s für dieses Jahr aus meinen heimischen Wäldern. Die Saison ist vorbei, Leute

zieht euch warm an, der Winter kommt bald. Im nächsten Jahr zur Pfifferlingsaison melde

ich mich wieder. Bis dann, Gut Fund!!!!!

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